Südafrika ist bereit

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3. März 2010 von Schlemihl

Noch 100 Tage bis zum Beginn der Fussball-Weltmeisterschaften in Südafrika, den ersten auf dem afrikanischen Kontinent! Dass ein afrikanisches Land erfolgreich einen riesigen Sportanlass organisieren kann, passt nicht ins Afrika-Bild vieler Europäer. Entgegen vielen – teilweise völlig unbegründeten – Befürchtungen wird Südafrika bereit sein!

Stadien sind bereit
Zugegeben, es gab kleinere Probleme zu Beginn der Bau- und Renovierungsphase der WM-Stadien. Aber diese Probleme gab es auch bei der WM 2006 in Deutschland, bei der EM 2008 in der Schweiz und Österreich (In Zürich steht immer noch kein Fussball-Stadion!) und in wesentlich gravierenderem Ausmass bei der EM 2004 in Portugal. Südafrika hat den Zeitplan betreffend Stadien ähnlich gut eingehalten wie Deutschland und Österreich/Schweiz und wesentlich besser als Portugal. Trotzdem ertönten bei den kleinsten Problemen immer gleich Stimmen (und teilweise prominente Stimmen), die forderten, man solle Südafrika die WM wegnehmen.

Soccer City

Das FNB-Stadion, auch Soccer-City genannt (oben) im Südwesten von Johannesburg grenzt an das an das ehemalige Township Soweto, hat eine Kapazität von 94’700 Plätzen und gehört damit zu den 10 grössten Fussballstadien der Welt.

Moses Mabhida Stadium Durban

Das Moses Mabhida Stadium am Stadtrand von Durban bietet rund 70’000 Personen platz.

Green Point Stadium Kapstadt

Green Point Stadium Kapstadt

Polemik um Sicherheit
Schon bei der Vergabe an Südafrika ist in Europa vielerorts eine Polemik um die Sicherheit der Besucher enbrannt. Insbesondere wurde bemängelt, dass viele Stadien insbesondere Soccer City zu nahe an Townships liegen würden. Diese Polemik hat aufgezeigt, dass bei vielen Europäern ein falsches Bild von Südafrika im Allgemeinen und den ehemaligen Townships im Speziellen vorherrscht. Nach dem Anschlag auf die Nationalmannschaft von Togo beim Afrika-Cup in Angola sind die Diskussionen wieder neu entfacht. Auch diese Diskussion zeigte wieder die offenbar mangelnde Kenntnis vieler Europäer (u.a. Bayern-Präsident Ueli Höness) auf. Denn wer den demokratischen Rechtsstaat Südafrika betreffend Sicherheit mit der angolanischen Unruheprovinz Cabinda vergleicht, versteht nun wirklich nichts von Afrika.

Mögliche Probleme beim öffentlichen Verkehr
Am ehesten könnten Probleme beim öffentlichen Verkehr auftreten, denn dieser ist in Südafrika leider nach wie vor nur ungenügend ausgebaut. Wobei hier im Hinblick auf die WM sehr viele Anstrengungen unternommen wurden und zahlreiche Buslinien eröffnet wurden. Symtomatisch für die unsachliche Diskussion in Europa wird dieser Aspekt kaum angesprochen.

Fazit

Dass ein afrikanisches Land erfolgreich einen riesigen Sportanlass organisieren kann, passt nicht ins Afrika-Bild vieler Europäer.

Dabei hat gerade Südafrika in den letzen 20 Jahren aufgezeigt zu was es fähig ist. Vor der Wende hat beispielsweise Christoph Blocher behauptet, Südafrika werde bei einer allfälligen Einführung des Wahlrechts für Schwarze im Chaos versinken. Blocher hat unrecht behalten. Dass ein afrikanisches Land erfolgreich einen riesigen Sportanlass organisieren kann, passt nicht ins Afrika-Bild vieler Europäer. Zudem hat Südafrika 1995 mit der Durchführung der Rugby-Weltmeisterschaft (immerhin drittgrösster Sportanlass nach olympischen Spielen und Fussball-WM/EM) bereits bewiesen, dass es in der Lage ist solche Anlässe durchzuführen.

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