Bausparinitiative und Buchpreisbindung sind marktwidrig!
Hinterlasse einen Kommentar8. März 2012 von Schlemihl
Die Bausparinitiative und die Buchpreisbindung greifen in schädlicher Weise zu Gunsten jeweils einer Branche in den Markt ein. Bei gewissen Parteien stehen Eigeninteressen im Vordergrund. Einzig die Grünliberalen lehnen beide antiliberalen und marktwidrigen Vorlagen ab.
Bausparinitiative: Subventionierung der Baubranche
Faktisch ist die Bausparinitiative eine marktwidrige und antiliberale Subventionierung der Baubranche. Interessanterweise sind gerade die angeblich „liberale“ FDP und die SVP, die angeblich gegen Markteingriffe des Staates ist (was in der Realität keineswegs so ist, siehe Landwirtschaftspolitik), die diese Initiative unterstützen. Dabei massive Lobby-Interessen der Baubranche im Vordergrund. Zahlreiche Vertreter dieser Parteien sind selbst in der Baubranche tätig und würden bei Annahme der Initiative persönlich massiv profitieren.
Würde persönlich von einer Annahme der Bausparinitiative profitieren: SVP-Fraktionspräsident und Bauunternehmer Adrian Amstutz.
Mehr Bürokratie
Ausserdem würde die Annahme der Bausparinitiative zu wesentlich mehr Verwaltungs- und Kontrollaufwand bei den Steuerbehörden führen (Auch das ist nicht sehr liberal, liebe Vertreter der FDP!). Die Initiative steht damit im Gegensatz zum Ziel das Steuersystem zu vereinfachen. Dabei geben FDP und SVP immer vor, sie würden sich für den Abbau von Bürokratie einsetzen.
Buchpreisbindung: Preiskartell
Die Buchpreisbindung ist ein krasses Beispiel für ein Preiskartell und verletzt das Schweizer Kartellgesetz massivst. Dass ausgerechnet die Linke, die sich sonst (richtigerweise) für eine Verschärfung des Kartellrechts ausspricht, dieser massiven Verletzung des heutigen Kartellgesetzes zustimmt, ist äusserst widersprüchlich.
Widersprüchliche Argumentation: SP-Präsident Christian Levrat
Ausländische Grossverlage als Profiteure
80-90%, der in der Schweiz verkauften Bücher werden importiert. Gemäss dem zur Abstimmung stehenden Buchpreisbindungsgesetzes könnten bei importierten Büchern die Importeure (grossmehrheitlich ausländische Grossverlage) den Preis festlegen. Die Schweizer Buchhandung wären diesem Preisdiktat auf Verdeih und Verderben ausgeliefert. Die unternehmerische Handlungsfreiheit würden sie vollständig verlieren (Bis auf die Möglichkeit maximal 5% Rabatt zu gewähren).
Einzig Grünliberale sagen 2x Nein
Die Parteiparolen zu den Abstimmungen vom 11. März zeigen, dass die meisten Parteien ihre Gärtchen pflegen: SP und Grüne unterstützen das Preisdiktat Buchpreisbindung, die bürgerlichen Parteien FDP und BDP sowie die rechtskonservative SVP unterstützen die Staatssubvention für die Baubranche und die CVP unterstützt gar beide Anliegen. Einzig die Grünliberalen lehnen beide antiliberalen Vorlagen ab.